Aida
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Projekt: Mehrfamilienhaus in Davos Platz
Direktauftrag
Fertigstellung: 2016
Bauherrschaft: Privat
Architektur: Atelier Semadeni
Fotografie: Stefan Jäggi, Ralph Feiner
Text: Daniel Kurz, werk, bauen + wohnen

Aida

Das in der Talebene, vis à vis des Kurparks gelegene Haus beherbergt keine Luxusappartements oder Zweitwohnungen; es ist ein Wohnhaus für Einheimische. Die Besitzerin hat sich zum Abbruch Ihres Chalets entschieden, seit es von fünfstöckigen Neubauten eingekesselt war. Die schlanke, weisse Palazzina erhebt sich auf schmalem Grundriss fünf Geschosse hoch, eng der Grundstücksform angelegt und nahezu quadratisch. Die Materialisierung entspricht der Konstruktion, die verschiedenen Bauteile sind als solche spürbar und bestimmen den Ausdruck von Fassaden und Innenräumen. Ein massiver Betonsockel trennt die Wohngeschosse von der Strasse. Die Oberfläche des teils glatten, teils gestockten Betons findet ihre Fortsetzung im darüber liegenden verputzten Einsteinmauerwerk: Gekratzte und glatt talochierte Flächen strukturieren und proportionieren die Fassade und verleihen ihr eine gewisse Würde.

Der Grundriss der Geschosswohnungen entwickelt sich um einen mittigen Kern aus Sichtbeton. Der mäandrierende Wohn- und Essraum wird begleitet von einer Loggiaschicht, die auch den Eckzimmern einen direkten Zugang nach aussen gewährt. Die Raumabfolge vom Eingang über Küche/Essen und Salon zum offenen Eckzimmer im Osten lässt diagonale Sichtverbindungen zu, die sich in der umgebenden Landschaft fortsetzen. Die Atmosphäre der Wohnräume ist geprägt vom Beton der Decken und Kern sowie dem Lärchentäfer der nicht tragenden Aussenwände, während die Schlafzimmer in neutralem Weiss gehalten sind.

Sinnbildlich für das Projekt stehen die auskragenden Vordächer des Sockels: Sie sind der Beweis, dass auch mit wenigen Zeichenstrichen ein scheinbar normaler 'Häuserblock' zu einem wohlproportionierten kleinen Palazzo werden kann.